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Sächsisches Sinfonieorchester Chemnitz e.V.
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Reisegedanken zur Gastspielreise ins Baltikum
19.07. - 27.07.2014

 

19.07.14 (von Beatrice Wohlgemuth)

Pünktlich 05.00 Uhr in der Früh trafen sich die ersten Musiker des SSO Chemnitz auf dem Parkplatz der Stadthalle Chemnitz. Nachdem beide komfortablen Busse mit Instrumenten, reichlich Getränken und prallen Koffern gut beladen wurden, konnte unsere Reise 06.15 Uhr gen Warschau beginnen. Unterwegs wurden noch in Dresden und Frankfurt/Oder Mitspieler und Begleiter des Orchesters „eingeladen“. 12.00 Uhr mittags ging es über die Grenze zu Polen gekoppelt mit Mittagspause und Geldumtausch. Natürlich gab es hier zum ersten Mal das geliebte Bus-Menü nach Art des Hauses mit Bock-bzw. Wienerwürstchen, Suppenterrine, „Kaffee“ und Tee. Nach einigen Fahrtpausen trafen wir gegen 17.30 Uhr in Warschau ein. Das moderne Hotel „Novotel“ lag direkt am ehemaligen Kulturpalast (höchstes Gebäude von Polen mit 215 m) im Zentrum der Stadt zwischen Neu-und Altstadt. Nach komplikationslosem Einchecken  (Dank der guten Organisation unserer Vorstands- und Busverantwortlichen Daisy Nestler und Jürgen Tröltzsch) und einem schmackhaft- wie köstlichen Abendessen streiften wir noch bis weit über Mitternacht durch die Altstadt. Bei klarem Himmel und warmer Sommerluft konnten wir die pulsierende Stadt genießen. Überall erklang in den Straßen Musik, der erste Bernstein leuchtete uns Frauenherzen entgegen und Straßenkünstler zeigten ihr Können. Warschau war an diesem Wochenende gerade Gastgeber eines Musikfestivals. Zufrieden gingen wir nach einem langen ereignisreichen Tag ins Bett.    

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20.07.14 (von Ulf Ziegner)

Nach einer erholsamen Nacht im komfortablen Hotel in Warschau und einem reichhaltigen Frühstück freuten sich alle auf einen spannenden Ausflug durch das Stadtzentrum von Warschau. Unsere zwei Busse standen bereit. Herzlich begrüßten uns die beiden Stadtführer, Grazsyna und Lukas.
Wir erlebten Warschau als moderne pulsierende Metropole, mit vielen Spuren einer sehr wechselvollen polnischen Geschichte. So gibt sie sich urpolnisch in ihrem historischen Herz, dem Altstädter Markt. Scheinbar uralte Häuser umkränzen einen Platz, auf dessen Mitte sich die bronzene Skulptur der Syrenka, der Warschauer Seejungfer, befindet. Sie ist das Symbol und Wappenzeichen der Stadt. Doch fast alles, was alt aussieht in Warschau, ist neu. Im zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt zu 90% zerstört. Dass den Bewohnern ein beindruckender Wiederaufbau gelungen ist, davon konnten wir uns überzeugen. Unweit des Marktes dann der Schlossplatz mit der 22 m hohen Sigismundsäule und dem Königsschloss, erhaben und schön. Neben der historischen Stadt sahen wir Häuser aus vielen Epochen: Stalins „Geschenk“ an Warschau: den Kulturpalast und zahlreiche Gebäude im stalinschen Zuckerbäckerstil, die Wohngebirge des Sozialismus und natürlich die Bürotürme und Einkaufszentren der Neuzeit. Im Zuge der Fahrt bzw. des  Rundgangs durch die Stadt trafen wir auf zahlreiche Kriegsdenkmäler, erinnernd an das Warschauer Ghetto und den Warschauer Aufstand.Zur Mittagszeit verabschiedeten wir uns vom regennassen Warschau und  brachen gen Vilnius auf.
Es begegnete uns eine weiträumige, wenig intensiv genutzte Landschaft mit vielen Wäldern und Wiesen. Besonders erfreuten wir uns am Anblick der zahlreiche Störche. Am Abend erreichten wir die litauische Hauptstadt Vilnius. Wir fanden Quartier im Comfort-Hotel, einem modernen Haus mit designorientierter Inneneinrichtung, am Rand des Stadtzentrums. Nach dem ersehnten Abendbrot beendeten zahlreiche Musikanten mit einer ersten Stippvisite in die Innenstadt einen erlebnisreichen Tag.

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Litauen

21.07.14 (von Maria Grund)
Labas rytas (Guten Morgen), Vilnius!
Schon um 5.45 Uhr machte ich mich auf den Weg in die nahe gelegene Altstadt. Der wichtigste Punkt meiner Stippvisite war das einzig erhalten gebliebene Stadttor, das Tor der Morgenröte. In diesem Tor ist eine kleine Kapelle mit einem Marienbild, eine schwarze Madonna, mit Gold verziert und umgeben von zahllosen Votivgaben. Da das geschäftige Treiben noch nicht begonnen hatte, war es möglich, dass ich in diesen für die Bewohner der Stadt wichtigen Ort ohne zu warten hineingehen konnte. Tagsüber soll es immer so voll sein, sodass man sich in einer Schlange anstellen muss.

Nach einem reichhaltigen Frühstück begann für alle, aufgeteilt in zwei Gruppen, die Führung durchs barocke Vilnius mit unserer Reiseführerin Lina und Herrn Wagener. Wir erfuhren eine Menge über die litauische Hauptstadt, über die bewegte Geschichte, über die verschiedenen Bauphasen, über die Nöte der Menschen (Belagerungen, Hungersnöte, Pest, Plünderungen, Brände) und im letzten Jahrhundert die Auslöschung des bedeutenden jüdische Lebens durch die Deportation und die Gewalt sowie die Vernichtung der litauischen Elite. Vilnius hat ca. 50 Kirchen, die meisten katholisch und orthodox. Einige haben wir uns angesehen. Auch die vielen Theater sind für die Stadt typisch. Da Vilnius 2009 zusammen mit Linz europäische Kulturhauptstadt war, sind viele Gelder für die Restauration und den Wiederaufbau in diesen alten Teil der Stadt geflossen. 300 Fahrräder, die zur Erkundung der verwinkelten Altstadt davon ebenfalls angeschafft wurden, sind gleich am ersten Tag verschwunden, erzählte uns Lina. Die litauische Sprache, die uns fremd ist, hat mit der lettischen gemeinsame Wurzeln. Beides sind archaische, aber noch lebendige Sprachen und ähneln dem Sanskrit.
Wir konnten beim Rundgang im Univiertel mit den vielen Innenhöfen schon mal einen Blick in die Johanniskirche werfen, in der 18.00 Uhr unser Konzert stattfinden sollte. Nachdem wir noch gemeinsam bis zur Kathedrale und dem freistehenden Glockenturm gelaufen sind, konnte jeder die folgende freie Zeit selber nutzen. Ich entschied mich für die weitere Erkundung der des pulsierenden Herzens von Vilnius und stieg auf den Burgberg, um die herrliche Aussicht auf die Türme, Dächer und Gassen zu genießen. Danach besuchte ich die spätgotische Annenkirche, die auf dem Weg in den schrägsten Stadtteil von Vilnius – Uzupis liegt. Das ist das Szeneviertel, die Künstlerrepublik mit einer eigenen Verfassung. Nach der Freizeit mussten wir uns sputen, Instrumente, Konzertkleidung usw. vom Hotel abzuholen, denn 14.00 Uhr sollte die Abfahrt zur (ersten) Probe für das Konzert in der St. Johanneskirche sein. Der Probenbeginn zog sich dann bis 15.15 Uhr hin, weil ja noch alles aufgebaut werden musste (Gestühl, Beleuchtung). Die Kirche war sehr hallig und selbst bei der übervoll besetzten Kirche war die Akustik noch gewaltig. Frau Dr. Nestler begrüßte zu Beginn des Konzertes die Zuhörer zunächst in litauisch, was beim Publikum gut ankam. Danach sagte sie etwas zu unserem Orchester und zur Musik, was Lina ins Litauische übersetzte. Im Klassikteil erklang u.a. auch ein  virtuoses Klarinettenkonzert von Larsson, das von Frau Kremtz als Solistin mit Schwung hervorragend gespielt wurde. Im zweiten Teil erklang einladende Unterhaltungsmusik von F. Lehar, J. Strauss und R. Stolz. Langer, kräftiger und begeisterter Applaus vom Publikum war der Lohn unseres Spieles. Durch den schönen, heißem Sommertag und durch die Aktivitäten und Anspannungen waren wir schon etwas geschafft und froh, dass wir zum Abendessen in der urigen Gaststätte „Belmonte“ (mit frisch gezapften litauischen Bier) den Tag ausklingen lassen konnten. Spät genug sind wohl die meisten danach ins Bett gefallen, um für den nächsten Tag mit neuen Erlebnissen wieder Kraft zu sammeln.

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22.07.14 (von Christine Koch)
9.15 Uhr war Abfahrt in Richtung Riga. Nun hieß es wieder, das Gepäck schleppen und im Bus verladen. Unsere Reise nach Riga führte uns über Siauliai zum "Berg der Kreuze" – dem heiligsten Ort im Baltikum. Dort parkten wir unsere Bus ab und jeder konnte auf seine Weise den Ort wahrnehmen. Zu Entstehung des Hügels, dem Aufstellen der Kreuze sowie der damit ausgelösten Wirkungen gibt es zahlreiche Legenden, Geschichten und historische Ereignisse. Bereits seit dem  14. Jahrhundert ist dieser zumindest zum Teil künstlich angelegte Hügel eine Gebets-, Opfer- und Gedenkstätte. Einen letzten großen historischen Einschnitt gab es dort 1961 als das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Litauens beschloss diesen angeblich heiligen Ort zu zerstören. Doch der Ort wurde zunehmend ein Symbol des nationalen Widerstandes und der Erringung der nationalen Unabhängigkeit Litauens. Mit über 50 000 Kreuzen, aufgestellt aus den unterschiedlichsten Beweggründen, verbreitet der Ort eine mystische Stimmung und Nachdenklichkeit. Seit der Wiedergewinnung der Unabhängigkeit Litauens 1991 und insbesondere nach dem Papstbesuch gilt der Kreuzberg international als heiliger Ort für Katholiken, was man an den Kreuzen mit Inschriften aus aller Welt erkennen kann. Nach dem Besuch dieser Stätte spendierte uns Herr Wagener zum Imbiss Baumkuchen nach landestypischer Art. Bei sommerlichem Wetter ging anschließend unsere Fahrt weiter zum Schloss Rundale, einem der bedeutendsten Baudenkmäler des Barocks und des Rokoko in Lettland. Dieses Schloss wurde nach dem Vorbild des französischen Schlosses Versailles vom russisch-italienischen Architekten und Baumeister Bartolomeo Francesco Rastelli auf Veranlassung der russischen Zarin Anna Iwanowa erbaut. Die Gestaltung der 138 Räume oblag den italienischen Malern Francesco Martini und Carlo Zuchi sowie dem Berliner Bildhauer Johann Michael Graff. Auch der Schlosspark wurde im französichen Stil angelegt. Das Schloss, dessen Grundstein 1735 gelegt wurde, diente bis zum Tod der Zarin dem Kurländischen Herzog Ernest Johann Baron als Sommerresidenz. Mit reichlich interessanten Eindrücken ging anschließend unsere Fahrt weiter nach Riga, der Hauptstadt Lettlands. Lina, unsere nette Reiseleiterin, wusste viel Interessantes und Wissenswertes über Litauen und Lettland zu erzählen, so z.B.: war Lettland bis 1920 in deutscher Hand, danach gründete das lettische Volk eine eigene Republik.1939 verließen die letzten Deutschen das Land, 1990 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen. Riga wurde im Jahr 1201 gegründet. Kurz darauf erfolgte der Beitritt in die Hanse. Mit über 700.000 Einwohnern ist Riga die größte Stadt des Baltikums. Architektonisch ist Riga berühmt für seine gut erhaltene historische Innenstadt und seine zahlreichen Jugendstilbauten. Abends endlich angekommen, unternahmen noch einige "Unermüdende" einen Rundgang durch die historisch beeindruckende Innenstadt.

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23.07.14 (von Maria Lämmel)

Der Tag begann mit einem sehr leckeren und vielseitigen Frühstück im Tallink Hotel Riga. Kurz nach 9.00 Uhr fuhren wir mit den Bussen in die Altstadt. An der Kreuzung Elizabetes iela-Eksporta iele startete unsere Stadtführung. Im Jugendstilviertel betrachteten wir den Baustil des nationalen Romanismus der ersten dort entstandenen Häuser. Schon hier erkannten wir gewisse Gemeinsamkeiten mit Michail Eisenstein, Architekt und Bauingenieur, über welchen gesagt wurde:“ Es ist nicht leicht, mit talentierten Menschen zu leben.“ Neben der russischen Botschaft entdeckten wir die ersten Schnecken. Die etwa zwei Meter großen Kunstwerke sollen den Fortschritt der Bauarbeiten des Museums der modernen Kunst darstellen. Von dort aus ging es weiter per Bus auf die wohl bekannteste Straße Rigas- die Raina Bulvaris, am Freiheitsdenkmal der Deutschen Botschaft und der Lettischen Nationaloper vorbei. Zu Fuß traten wir nun den längsten Weg der Stadtführung an. In diesen etwa zwei Stunden konnten wir den Pulverturm, das Schwedentor, die Rigaer Börse und die drei ältesten bis heute erhaltenen Häuser, die „Drei Brüder“ bestaunen. Entlang vom Dom und dem Katzenhaus ging es zum Porzellanmuseum und weiter zum Rathausplatz mit dem Schwarzhäupterhaus. Bis 13.00 Uhr war die Mittagspause vorgesehen, die wir Musiker zum Turmaufstieg auf die pompöse St. Petrikirche, zum Souvenirkauf oder einfach zum Esseb bzw. Faullenzen ausgenutzt haben. Nach dieser ergiebigen Erholung fuhren wir ins Hotel zurück, um eine Stunde später zur Konzerthalle Ziemelblazma neu zu starten. Schon in der Generalprobe lernten wir durch ein kleines Malheur eines Hornisten, wie man seinen Notenständer am besten positionieren sollte, um ihn vor dem Umfallen zu bewahren. Es folgte nach einem sehr schönen Konzert ein Abendessen im an den Konzertsaal angrenzenden Restaurant. Hier spielte die Blechbläsergruppe ein Ständchen für ein Geburtstagskind.

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24.07.14 (von Christiane Tribukait)

Dieser Tag begann mit einem strahlenden Wetter und einem leckeren Frühstück im Hotel. Unser Ziel war es heute, die Hafenstadt Klaipeda zu erreichen. Nach 348 km machten wir einen Zwischenstopp im Seebad Palanga (30 °C). Diesen nutzten wir, um in der Ostsee zu baden. Nach der langen Busfahrt war das eine willkommene Abwechslung. Es war einfach nur herrlich. Die Strandpromenade lud zum Bummeln und Kaufen ein und der kurze Aufenthalt verging wie im Flug. Danach ging es weiter ins Hotel Amberton in Klaipeda. Das war bis 1920 die nördlichste Stadt Deutschlands. In der Zwischenkriegszeit war sie Zentrum des Memellandes. Nach dem Abendessen erkundeten wir noch diese schöne Stadt und entdeckten den Brunnen mit dem Denkmal „Ännchen von Tharau“. Wir erlebten noch einen herrlichen Sonnenuntergang.

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25.07.14  (von Ulf Jansen)

Am 25.07.2014 stand ausnahmsweise mal keine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Der Tag 007 gehörte ganz der Kurischen Nehrung (Kurši? nerija), die im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Sie trennt auf einer Länge von knapp 100 km das Haff vom Meer und wurde zwischen Russland und Litauen aufgeteilt. Diese zum Teil einmalige Dünenlandschaft steht heute als Nationalpark unter besonderem Schutz. Vor der Wende war hier die Landschaft militärisches Sperrgebiet. Mit dem Bus ging es auf der Kurischen Nehrung an diesem Tag über die ehemals königlich-preußischen Poststraße entlang, die Kleve am Niederrhein mit St. Petersburg verbindet. Von den in neun Tagen insgesamt 3.600 gefahrenen Kilometern waren es heute nur 127 Tageskilometer. Nachdem die Busse vom Hotel „AMBERTON“ aus Memel (Klaip?da) früh gestartet waren, erfuhren wir, dass die Weiterfahrt wegen Stau an der Autofähre frühestens erst in zwei Stunden fortgesetzt werden kann. Kaum einer wollte diese Zeit im Bus wartend und sitzend verbringen. So konnten wir zu Fuß die Fähre sofort überqueren und gleich zum Strand wandern. Der Weg zum Strand führte durch einen idyllischen Küstenwald. Dieser Bereich war glücklicherweise von Waldbränden verschont geblieben (verheerende Waldbrände: 2006 ca. 236 ha und 2013 über 100 ha). Der schattige Weg verlief durch Berge, die nicht höher als 40 m sind. Hinter den Dünen spürte man schon das baltische Meer. Dann holten uns die Busse vom Strandparkplatz ab und fuhren uns nach Nidden (Nida). Der erste Bus-Stopp unterwegs galt dem Aussichtspunkt an der Kormoranenkolonie bei Schwarzort (Juodkrant?), von dem wir einen Teil der ca. 3.500 unter Schutz stehenden Kormorannester sehen konnten. Von den 40 im Nationalpark lebenden Elchen war leider weit und breit keiner zu sehen. In Nidden angekommen ging es als erstes zum Sommerhaus des Schriftstellers Thomas Mann auf den sogenannten Schwiegermutterberg hinauf (Thomo Manno muziejus). Dieser herrliche Italo-Blick zur Kurischen Haffseite in die wunderschöne sanfte Naturlandschaft ließ uns die Hitze vergessen. Die ausgestellten historischen „Grenzsteine“ im Haffwasser markierten jeweils die im Familienbesitz befindlichen Fischereigrenzen. Bevor wir uns im Bernsteinmuseum umsahen, bekamen wir eine Führung über den gepflegten alten Friedhof mit den typischen Kurenkreuzen an den heidnischen Gräbern. Das innen und außen interessant gestalte Bernsteinmuseum bot uns eine Führung mit Verkostung des bekömmlichen Schnapses an, der nach 3-4 Monaten Lagerung zur reinsten Medizin werden soll. Durch die Museumsführung bekamen wir die Herkunft der verschiedenen Farbnuancen des Bernsteins erklärt: weiß: durch Luft bzw. Schaum entstanden; rot: durch Hitzeeinfluss;       blau: durch Eisenverbindungen beeinflusst; grün: durch pflanzliches Chlorophyll eingefärbt; schwarz: durch Rindeneinschlüsse verdunkelt. Aufgrund der Hitze wurde danach der Rundgang abgebrochen (“Touristenmeuterei“) und es gab endlich die in Aussicht gestellte individuelle Freizeit am Strand. An diesem Tag hatten wir bis zu 33 °C im Schatten! Als Kontrastprogramm konnte sich aber nicht jeder bei 14 °C Wassertemperatur fürs Baden in der Ostsee begeistern. Auf dem Weg zum Lokal für das Abendessen kamen wir wieder nicht so ohne Weiteres am frisch gezapften Kwas aus dem Fass vorbei. Kwas ist eine erfrischende, leicht alkoholische „Limonade“ aus den natürlichen Produkten: wie gebackenes Schwarzbrot, Hefe, Zucker, Rosinen und Wasser und hat eine verdauungsfördernd Wirkung (Ist hier also auch so eine Art Medizin). Geht bei uns ein Tag ohne Nachtleben? Natürlich nicht! Abends ging es wieder aufgefrischt vom Hotel aus in mehreren Gruppen zum jährlichen Meeresfest, das zufälligerweise gerade an diesem Wochenende stattfand.

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26.07.14 (von Gerhard Meyer)

Abfahrt ist 07:40 Uhr nach teilweise kurzer Nacht in Klaipeda, da wir am "Fest des Meeres" teilgenommen haben. Von Klaipeda (Memel) geht es nach Torun (Thorn) mit einer Fahrstrecke von 751 km. Gegen 11:30 Uhr kommen wir an der polnischen Grenze an und müssen die Uhren wieder um 1h verstellen. Wieder ist es sehr warm (um 30 ? Celsius). Wir checken im Hotel Mercure **** Toru? ein. Das Abendessen beginnt mit einer kleinen musikalischen Bläsereinlage und einem Dankeschön an Daisy für den großen Einsatz in Vorbereitung und Durchführung dieser tollen Reise (etwas tränenreich).  Sabine übergab ein kleines Geschenk der Reisegruppe in Form eines Bernsteinanhängers.  Dazu wurde noch ein kleines Gedicht vorgetragen:

Ob in Warschau, Vilnius oder Riga -
Immer hörten wir den einen Satz:
Hat jeder seinen Pass dabei und sitzt jeder auf seinen Platz?
Ja, ja wir sind schon alle da!
Die Landschaft, die war wunderbar - doch leider nur zum Greifen nah.
Die Störche haben uns es angetan - sie standen nah am Wegesrand.
Das Wetter hat es gut gemeint - doch beinahe hätten wir geweint!
Manfred dieser Reiseleiter wollte immer wieder weiter.
Da gingen wir in den Streik, denn der Strand war nicht mehr weit.
Die Konzerte waren toll und beide Säle waren voll.
Was bleibt ist jetzt ein wenig Ruhe und ein paar ausgelatschte Schuhe.

Auch herzlichesten Dank an unsere eifrigen Busfahrer! Um am Sonntag schneller nach Hause zu kommen, wurde die Altstadtbesichtigung noch am Abend durchgeführt. Unser ehrwürdiger Stadtführer (seit 40 Jahren) erzählte uns (Bus2) die wechselvolle Geschichte der Stadt. Es ist die Stadt Nikolaus Kopernikus', der hier 1473 geboren wurde. Die Stadt selbst hat einen sehr gut erhaltenen Stadtkern, der durch die Jahrhunderte von größeren Zerstörungen und Plünderungen glücklicherweise verschont wurde. Das Nachtleben ist sehr ausgeprägt, und man konnte für eine größere Gruppe in den Straßen- und Platzrestaurants kaum genügend Plätze finden. Auf dem Rückweg konnten wir dann den Springbrunnen bewundern, der seine Fontänen rhythmisch mit Musik tanzen lässt. Alles in allem ein wunderschöner Abschluss unserer Baltikumreise.

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27.07.14 (von Daniela Georgi)
Abschied tut weh....

Jede noch so schöne Reise geht einmal zu Ende, so auch unsere schöne Baltikumsreise. Nach einem ausgiebigen, leckeren Frühstück im Mercure-Hotel Torun wollten wir bei schönem Wetter um 8.00 Uhr die Rückreise antreten.  Aber am Bus wartete noch einmal eine böse Überraschung auf uns. Einer unserer beiden Busse war mit Graphiti und unschönen Parolen besprüht worden. So verzögerte sich unsere Abfahrt um ca. eine halbe Stunde, da die Polizei geholt werden musste. Nach einigen Diskussionen und der Erstellung der notwendigen Formulare für das Reiseunternehmen war der Abschied nicht mehr aufzuhalten. Einige von uns hängten noch eine Woche Urlaub in Danzig dran. Umarmungen, Küsschen - Gute Reise! Es lagen wieder ca. 10 Stunden Fahrt vor uns. Aber langweilig wurde es nicht! Es wurde viel gelacht, gelesen, Frisuren ausprobiert, geredet und neue Vorhaben diskutiert. Nach einigen Zwischenstopps erreichten wir 13.45 Uhr Frankfurt/Oder, die Grenze zu Deutschland. Wir kamen 18.00 Uhr wohlbehalten in Chemnitz an und wurden von unseren Angehörigen freudig empfangen. Es war eine super Reise. In einer Woche  lernten wir 3 Länder, 3 Hauptstädte und 4 verschiedene Hotels kennen und waren sogar in der Ostsee baden und dazu zwei ausverkaufte übervolle Konzertsäle. Wahnsinn! Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.......

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Resume
Diese eindrucksvolle und ereignisreiche Reise von Chemnitz über Warschau, Vilnius, Riga, Klaipeda und Torun wird unvergesslich bleiben. Die Konzerte in der Johanneskirche in Vilnius und in der Konzerthalle in Riga waren vollständig ausverkauft. Einige Besucher mussten sogar Stehplätze einnehmen. Die Programme wurden von uns an die entsprechenden Konzertorte angepasst, sodass Musikstücke von Barock bis Klassik und der leichten Muse zu Gehör gebracht wurden und offenbar genau ins Schawarze getroffen haben. Die Standing Ovations werden uns in unserer weiteren Arbeit beflügeln. Stolz sind wir nicht nur auf unseren Erfolg, sondern auch darauf, dass wir auf diese Weise zum wiederholten Male auf unsere sächsische Heimat und besonders auch auf Chemnitz aufmerksam machen konnten. Zahlreiche beeindruckende Erlebnisse durch ein imposantes kulturelles Begleitprogramm haben ihre Spuren hinterlassen mit neuen Erfahrungen und Begegnungen in den baltischen Ländern Litauen und Lettland. Die Chronik des Orchesters ist um wertvolle Seiten erweitert worden. Die Reise wurde ausschließlich aus eigenen und Spendenmitteln finanziert. Dafür dankt das Orchester allen Unterstützern
!!

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